
Maxim Pritula
Maxim Pritula ist ein ukrainischer Folk-Rock-Sänger und Singer/Songwriter. 1985 in Odessa (Südukraine) geboren, kam er 2003 mit einem Teil seiner Familie nach Deutschland und studierte vier Jahre Videokunst und Malerei an der Bauhaus-Universität Weimar sowie Kultur- und Literaturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben seiner musikalischen Tätigkeit ist er hauptberuflich als Maler und Designer tätig.
Inspiriert durch seinen Vater widmete er sich schon früh der Musik und schrieb mit 12 Jahren seine ersten Lieder. Aufgewachsen mit Schallplatten russischer Liedermacher wie ALEXANDER ROSENBAUM und ALEXANDER DOLSKY, lebte der Kosmopolit als Kind in Jerusalem und besuchte den Chor einer jüdisch-orthodoxen Schule. In Deutschland brachte ihn die Bekanntschaft mit MARIA-ANTONIA SCHMIDT von CHAPEAU CLAQUE in Erfurt mit dem Thüringer Produzenten und Musiker FRITHJOF RÖDEL zusammen, mit dem auch seine drei Studioalben entstanden. Auf „Igra“ verbindet PRITULA den für Odessa typischen Klezmer mit modernem Singer/Songwriter und Blues-Einflüssen, Tango und ukrainischer Folklore. Mit muttersprachlich russischen Texten, die bunt, weit und zugleich ursprünglich und von herber Schönheit sind, entstehen 13 markante, überwiegend akustische Songs, die ein reiches Spektrum an Bildern und Emotionen transportieren. MAXIM PRITULA gelingt ein berührender Brückenschlag zwischen den musikalischen Wurzeln seiner Heimat und dem aktuellen Span- nungsfeld zwischen Indie-, Singer-Songwriter- und Folk-Referenzen. Sein 2016 erschienenes zweites Album mit dem Titel „Vernis“ ist eine gekonnte musikalische Interpretation seines Abschieds von der ukrainischen Heimat und seines Eintauchens in das urbane Großstadtleben mit seinen Problemen und Sehnsüchten. „Vernis“ klingt poppig und rockig zugleich, und obwohl das Album mit den Liedern „Ljudi umeli Letat“ oder „Esli by“ sehr verträumt klingt, hinterlässt es mit den Songs „Pustynja“ und „Daloenga“ wieder einen Eindruck von starker Vitalität und Lebensfreude.
Mit dem Album „Roli“ gibt PRITULA ein politisches Statement ab. Anknüpfend an die Tradition des russischen Undergrounds (Zvuki Mu, Nol, Leningrad) handeln die Songs von Drecksarbeit, Schufterei und Unterbezahlung. Sie sollen auf die Missstände in diesen Berufen aufmerksam machen und den einfachen Menschen, den ArbeiterInnen dieser Berufe als Sprachrohr dienen. Obwohl die für PRITULA typischen Balkan-Einflüsse nicht fehlen dürfen, klingt das Album eher rockig. Die Songs „Grobowschik“ und „Ochrannik“ erinnern stark an die Doors und „Vodka“ klingt, als hätte Tom Waits ein Verjüngungsserum getrunken.
Seit dem Krieg in seiner ukrainischen Heimat schreibt Maxim Pritula aus Protest und als politisches Statement nur noch auf Deutsch, verzichtet aber nicht auf sein früheres Werk, und so dürfen seine alten russischsprachigen Hits bei keiner seiner Bühnenshows fehlen. Demnächst will Pritula sein viertes Studioalbum komplett auf Deutsch aufnehmen. Dieses wird etwas ganz Besonderes, wie man an den neuen Songs hören kann, die Maxim bereits überall live spielt. Es wird eine Quintessenz all dessen sein, was Pritula musikalisch und literarisch/sprachlich kann. Die deutschsprachigen Fans dürfen gespannt sein.
Eintritt: € 14/7
Tickets: Reservierung